[1835-41] tschitschikow, wegen bestechung entlassener beamter,
macht aus sch.. geld. er kauft gutsbesitzern ihre verstorbenen leibeigene
zum kleinen oder keinen preis ab. nach dem russischen steuerrecht müssen
gutsbesitzer nämlich auch nach dem tod ihrer leibeigenen steuern für
sie zahlen, da die revision nur alle 10 jahre war. so sind die gutsbesitzer
froh, wenn sie sie los sind. diese imaginären arbeitskräfte verpfändet
er den banken als sicherheit für darlehen. diese abgedrehte story nutzt
gogol um uns die russischen menschen in all ihren facetten darzustellen.
meist kommen die allerdings nicht allzu gut weg. auch sie sind tote seelen.
[1883] graf kamenskij ist spitz auf die leibeigene schauspielerin
ljuba. deshalb soll der toupetkünstler arkadij sie für die nacht
präparieren. was der graf nicht weiß ist, dass ljuba mit arkadij
zusammen ist. klar die beiden hauen ab. leider kommen sie nicht weit. der
pfaffe, der sie eigentlich trauen sollte liefert sie dem grafen aus. der
sperrt ljuba lebenslänglich in den viehstall. arkadij muss in die folterkammer
und das nicht als besucher. als er wieder fit ist, muss er zum bund (heer).
im krieg zum offizier befördert kommt er nach jahren zurück um
seinen schatz zu holen und alles sieht nach hollywood happy-end aus. doch
arkadij wird in seiner herberge ausgeraubt und ermordet.
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[1823-30] eugen onegin ein junger gasgeber ohne rücksicht
auf verluste, lernt den verträumten und begeisterungsfähigen lenskij
kennen. der ist in olga larin verliebt. deren schwester tatjana verliebt
sich in onegin. der hat aber keinen bock auf familienidylle. auch nicht
als tatjana ihm einen gigantischen liebesbrief schreibt. um tatjana deutlich
zu machen, dass er keinen bock hat, tanzt er auf tatjanas namenstag nur
mit deren schwester. das wiederum macht lenskij eifersüchtig, der onegin
promt zum duell fordert. onegin tötet lenskij und zieht sich in die
stadt zurück. jahre später trifft er dort tatjana, inzwischen
frau eines generals und ähnlich abgezogt wie damals onegin, und verliebt
sich in sie. sie weißt ihn jedoch ab, obwohl sie ihn immer noch liebt.
[1860-61] arkadij kirsanov und sein freund und vorbild
bazarov machen urlaub auf dem landsitz der kirsanovs. der vater von kirsanov
ist auch da. zwischen ihm und den jungen gibt es bald ärger, weil vor
allem bazarov alles bestehende ablehnt und ein extremer materialist (im
philosophischen sinne) ist. als er sich unsterblich in die schönen
witwe odincova verliebt und diese liebe nicht erwidert wird, bricht sein
weltbild zusammen. am ende stirbt er an einer wundinfektion. arkadij dagegen
bleibt der welt seines vaters verbunden und heiratet die schwester odincovas
katja.
[1856] alle lieben rudin. als brillianter schwätzer bewundern
ihn alle, als er in die provinz kommt. doch als er die tochter seiner gönnerin
natascha heiraten will, verweigert sie ihren segen. sie wünscht sich
einen adligen schwiegersohn. jetzt wäre es an der zeit für rudin
sein gerede vom opfer für das wahre, freie in die tat umzusetzen und
natascha gegen alle widerstände zu heiraten. statt dessen rät
er natascha vernünftig zu sein und auf den "richtigen" zu warten. er
selbst verläßt den gutshof.
[1847-58] oblomow ist ein antriebsloser typ. träume von
bildung, erfolg und sozialen verbesserungen scheitern ebenso an seiner trägheit
wie die beziehung zu olga. ihm gegenübergestellt wird stolz(ist er
auch), als aktiver selfmademan macht er schließlich olga klar. oblomow
gibt sich mit der beziehung zur anspruchslosen agafja zufrieden. nach oblomows
frühen tod ziehen sie gemeinsam dessen sohn groß. sprichwörtlich
geworden ist die oblomowerei.
[1847] alexander kommt zu seinem onkel pjotr adujew in die stadt.
der macht aus dem schwärmerischen romantischen jungen mann einnen rationalisten.
am ende erkennt pjotr aber die schattenseiten seiner allzu vernunftgesteuerten
existenz der auch seine frau lizaveta zum opfer fällt. aus vor allem
emotionaler vernächlässigung erkrankt sie psychisch. in dem moment
als sein neffe alexander seinen lebensstil übernimmt, erkennt er dessen
fehler.
achtung, nur mit starken nerven lesen.
die geschichte des 23järigen student raskolnikow.
er handelt und rechtfertigt alles nach dem nutzenprinzip. das führt
bei ihm bis zum sozialdarwinismus. so kann er vor sich den mord an einer
wucherin rechtfertigen. dieser mord wird von dostojewskij psychologisch
so genial dargestellt, dass man sich unwilkürlich umsieht, wenn man
nach dem lesen auf die strasse geht. ok zurück zum roman. trotz gewissenbissen
kann raskolnikow diese morde (er hat auch noch die schwester der wucherin
umgelegt, da die bei der tat zufällig reinplatze) vor sich rechtfertigen,
weil er ausschließlich rationale argumente gelten lässt. nach
dem mord jedoch muss er erkennen, dass auch gefühle eine große
rolle im menschlichen leben spielen. er versinkt in schuldgefühle
und liegt tagelang im delirium. vor allem durch seine liebe zu sonja erkennt
er, dass eine erlösung nur durch sühne möglich ist. sinnbildlich
hierfür steht die geschichte von
lazarus, die ihm sonja erzählt (lazarus ist der bursche, der
von jesus wieder lebendig gemacht wurde). er stellt sich freiwillig dem
untersuchungsrichter, der in sonst nie erwischt hätte, da die tat
durch eine reihe von zufällen das perfekte verbrechen war. er kommt
als gefangener nach sibirien. dorthin folgt ihm sonja. durch ihre liebe
findet raskolnikow die kraft sich der strafe zu stellen und wiedergeboren
zu werden ( da ist er wieder, der alte lazarus). wiedergeboren natürlich
nur sinnbildlich. schließlich ist raskolnikow nicht der highlander.
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zentrale gestalt dieses romans ist petr verchovenskij.
dieser fanatiker erhebt die idee der zerstörung zum lebenssinn, und
gründet ein fünferkomitee. um sie aneinander zu ketten und ihrem
komitee einen sinn zu geben, treibt er sie in einen gemeinsamen mord. sie
legen ihren gemeinsamen kumpel satov wegen angeblichen verrats um. einer
der fünf, kirillov, will eh seit langen schon selbstmord machen, und
so überredet ihn verchovenskij vorher noch per abschiedsbrief die verantwortung
für den mord zu übernehmen. die waren umstände kommen jedoch
trotzdem an die öffentlichkeit, und die jungs werden verurteilt. der
andere handlungsstrang hat als zentrale figur stavrogin, der ziehsohn von
verchovenskijs vater. er verkörpert die losung" alles ist allem
gleich". damit ist er auch der gedankliche vater von petr verchovenskij.
aus seinem großen potenzial macht er nichts, sondern arbeitet mutwillig
dagegen. schließlich erdrosselt er sich mit einer seidenschnur. das
buch endet im totalen chaos. niemand ist in der lage es zu verhindern.
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anna karenina ist die frau des karrieregeilen beamten
karenin. gefühle und liebe stehen hinter seiner karriere zurück.
kein wunder also, dass anna mit dem offizier vronskij fremdgeht. für
die intelligente, schöne und auch warmherzige frau bedeutet diese liaison
jedoch mehr. für ihre große liebe verläßt sie sohn
und ehemann. gesellschaftlich isoliert bleibt ihr einzig ihre liebe zu graf
vronskij. dies führt aber, man kennt es selbst, dazu, dass sie ihre
liebe erdrückt. es kommt zu eifersuchts- und haßattacken. vronskij
ist ein ganz anderer typ. zwar opfert er die militärische karriere
seiner liebe, aber er findet sich mit der tatsache ab, das annas mann ihr
die scheidung verweigert. anna dagegen kämpft für die gesellschaftliche
akzeptanz ihrer liebe und will vronskij heiraten. ihr scheitern hier, und
die zunehmende distanz zum eigentlich mittelmäßigen vronskij,
kann sie nicht akzeptieren. sie wirft sich ganz klassisch vor den zug. daraufhin
zieht vronskij in den krieg.
in einer seitenhandlung wird das leben konstantin levins beschrieben. er,
als selbstdarstellung tolstois angelegt, findet glück und zufriedenheit
in einem leben mit der süssen kitty in der provinz.
bald hier
bald hier
im krankenzimmer nr.6 sind die geisteskranken des
krankenhauses einer provinzstadt untergebracht. es herschen fiese zustände.
sowohl in medizinischer, als auch in hygienischer weise. im krankenzimmer
nr. 6 ist auch iwan dmitritsch untergebracht. als andrei jefimytsch, der
chefarzt des krankenhauses, hier mal zufällig vorbeiguckt, lernt er
ihn kennen. andrei jefimytsch, den schon lange die primitiven, den falschen
werten nachstrebenden, mitbürger annerven, findet in iwan dmitritsch
den einzig normalen menschen in der stadt. andrei vetritt in ihren gesprächen
die ansichten der stoische philosophie. hier wird seine resignative grundstimmung
deutlich. er vesucht nicht die zustände zu verändern, vielmehr
benutzt er die belang- und sinnlosigkeit des lebens als ausrede für
seine trägheit. iwan dmitritsch stellt dem den ausblick einer künftig
befreiten und glücklichen menschheit entgegen. die häufigen gespräche
des chefarztes mit dem "irren" nimt dessen assistent zum anlass,
andrei jefimytsch selbst für verrückt erklären zu lassen.
er wird ins krankenzimmer nr. 6 eingewiesen. jetzt ändert auch andrei
seine philosophie und wird aktiv. er will sich aus dem krankenzimmer befreien,
wird aber vom aufseher niedergeschlagen. wenig später stirbt er an
einem schlaganfall. das verrückte der welt wird dadurch dargestellt,
dass die positive utopie des iwan dmitritsch in der zelle entsteht, die
weltverneinende des andrei jefimytsch in freiheit.
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